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Mittwoch, 18. Mai 2022
Premiere: 19.30 Uhr
Vorarlberger Landestheater
weitere Termine:
20. // 21. // 22. // 24. und 25. Mai
jeweils 19.30 Uhr
Vorarlberger Landestheater
weitere Termine:
20. // 21. // 22. // 24. und 25. Mai
jeweils 19.30 Uhr
aktionstheater ensemble AT
Lüg mich an und spiel mit mir UA
- Pension Europa 02
- Konzept, Inszenierung Martin Gruber
- Text Martin Gruber und Ensemble
- Dramaturgie Martin Ojster
- Bühne, Kostüm Valerie Lutz
- Video Resa Lut
- Regieassistenz Michaela Prendl
- Ausstattungsassistenz Leslie Bourgeois, Lilli Löbl
- Inspizienz Eva Lorünser
- Mit Zeynep Alan, Babett Arens, Michaela Bilgeri, Luzian Hirzel, David Kopp, Tamara Stern
- Live-Musik Dominik Essletzbichler, Daniel Neuhauser, Gidon Oechsner, Daniel Schober
- Premiere 2022
- Uraufführung Martin Gruber und aktionstheater ensemble
- Spieldauer 60 min
Eine Produktion des aktionstheater ensemble in Koproduktion mit dem Bregenzer Frühling der Landeshauptstadt Bregenz und dem Vorarlberger Landestheater und in Kooperation mit Werk X.
Mit satter Lust und gepflegtem Halbwissen wurde seinerzeit in der gemütlichen „Pension Europa“ (Uraufführung aktionstheater ensemble 2014) über die Vorzüge der Demokratie schwadroniert. Etwaige Bedrohungen aus dem Außen wurden damals nur bedingt als solche wahrgenommen, im Notfall in fröhlicher Champagnerlaune schöngeredet.
Was gilt es für das aktionstheater ensemble nun aber jetzt zu tun?
Wollte man ursprünglich, in einem anarchisch dionysischen Akt, das Ende der Pandemie feiern, so legen sich nun der Krieg in der Ukraine, die Erderwärmung und eine drohende Wirtschaftskrise wie ein Grauschleier über den Frühling in der „Pension Europa“.
Meint eine der Akteurinnen, dass das Theater, in Zeiten wie diesen, leider gar nichts ausrichten kann, so versuchen die Anderen dem Geschehen so etwas wie Erkenntnisgewinn abzuringen.
Die Lage im zwischen Hoffnung und Apokalypse oszillierenden Ensemble lässt sich nicht, wie noch vor kurzem, einfach schönsaufen. Was her muss, sind ein paar knackige Mantras wie etwa: „Spätestens im Herbst ist alles wieder beim Alten“ oder „Das ist alles ein riesiger Reinigungsprozess“. Diese Affirmationen einmal ausgesprochen, sollten freilich vom Gegenüber auch wortreich bestätigt werden. Besonders lange scheinen diese Beschwörungsformeln aber nicht zu funktionieren. Nicht nur die Lügen des russischen Bären wollen nicht mehr so recht greifen. Auch die eigenen. Nach penetrantem Eigenlob der polyglotten Ensemblemitglieder auf deren Herkunft und Kultur, besinnen sich diese kurzerhand auf die Vorteile eines „sündig verweichlichten“ Westens und auf das Gemeinsame: auf die Demokratie! Sie meinen plötzlich in der Idee Europa nicht nur eine wohlstandssichernde Maßnahme zu erkennen. Was dann kommt, ist die Hoffnung, dass unsere lange genug wiederholten Lügen endlich einmal wahr werden.
Mit satter Lust und gepflegtem Halbwissen wurde seinerzeit in der gemütlichen „Pension Europa“ (Uraufführung aktionstheater ensemble 2014) über die Vorzüge der Demokratie schwadroniert. Etwaige Bedrohungen aus dem Außen wurden damals nur bedingt als solche wahrgenommen, im Notfall in fröhlicher Champagnerlaune schöngeredet.
Was gilt es für das aktionstheater ensemble nun aber jetzt zu tun?
Wollte man ursprünglich, in einem anarchisch dionysischen Akt, das Ende der Pandemie feiern, so legen sich nun der Krieg in der Ukraine, die Erderwärmung und eine drohende Wirtschaftskrise wie ein Grauschleier über den Frühling in der „Pension Europa“.
Meint eine der Akteurinnen, dass das Theater, in Zeiten wie diesen, leider gar nichts ausrichten kann, so versuchen die Anderen dem Geschehen so etwas wie Erkenntnisgewinn abzuringen.
Die Lage im zwischen Hoffnung und Apokalypse oszillierenden Ensemble lässt sich nicht, wie noch vor kurzem, einfach schönsaufen. Was her muss, sind ein paar knackige Mantras wie etwa: „Spätestens im Herbst ist alles wieder beim Alten“ oder „Das ist alles ein riesiger Reinigungsprozess“. Diese Affirmationen einmal ausgesprochen, sollten freilich vom Gegenüber auch wortreich bestätigt werden. Besonders lange scheinen diese Beschwörungsformeln aber nicht zu funktionieren. Nicht nur die Lügen des russischen Bären wollen nicht mehr so recht greifen. Auch die eigenen. Nach penetrantem Eigenlob der polyglotten Ensemblemitglieder auf deren Herkunft und Kultur, besinnen sich diese kurzerhand auf die Vorteile eines „sündig verweichlichten“ Westens und auf das Gemeinsame: auf die Demokratie! Sie meinen plötzlich in der Idee Europa nicht nur eine wohlstandssichernde Maßnahme zu erkennen. Was dann kommt, ist die Hoffnung, dass unsere lange genug wiederholten Lügen endlich einmal wahr werden.